Der fahrradfreundliche Umbau der Bismarckstraße wird von CDU, ML und FDP sowie der IHK und dem Handelsverband Nordbaden strikt abgelehnt. Richard Engelhorn hat der Stadt Mannheim in "Zur Sache" im RNF Fensehen am 1. Dezember sogar angedroht, nichts mehr zu spenden, wenn die Bismarckstraße umgebaut wird. Natürlich kann Herr Engelhorn über sein Geld frei verfügen und ist niemanden darüber Rechenschaft schuldig. Spenden, die einer Gemeinde nur in Aussicht gestellt werden, wenn eine bestimmte politische Entscheidung getroffen wird, rufen allerdings eher den Staatsanwalt auf den Plan.
Nach Meinung der Umbaugegner führt der teilweise Wegfall einer Fahrbahn zum Verkehrskollaps, ruiniere die Einkaufstadt und ohnehin sei ein Radweg für 5 Mill. Euro viel zu teuer.
Natürlich sind 5 Mill. Euro eine Menge Geld - allerdings es gibt dafür auch mehr als nur einen Radweg. Immerhin ist die Bismarckstraße ca. 1,2 km lang, es werden Bushaltestellen barrierefrei umgebaut sowie vor allem die veralteten Ampeln ausgetauscht und dabei die Querungsmöglichkeiten auch für Fußgänger verbessert. Busfahrer und Fahrgäste der Linie 60 werden sich freuen, wenn sie künftig bei Stau vom Schloss zum Parkring auf dem Radfahrstreifen ("Bus frei") an den Kfz vorbeiziehen können.
Die Ergebnisse der von der Verkehrsplanung beauftragten Verkehrsimulation werden von den Gegnern der Maßnahme als nicht überzeugend bezeichnet, nachvollziehbare Gründe werden dafür allerdings nicht genannt.
In einer hitzigen Gemeinderatsdebatte wurde am 10.12.2013 der bereits eingestellte Etatposten von der SPD, den Grünen, der Linken und der parteilosen Stadträtin Gudrun Kuch gegen den Widerstand von CDU, ML und FDP verteiligt. Damit wurde die erste wichtige Hürde genommen.
Der Umbau der Bismarckstraße ist damit allerdings noch lange nicht beschlossen. Im Frühjahr 2014 steht die konkrete Planung dann zum Beschluss im Gemeinderat an. Letztendlich hängt es von den Mehrheiten im neuen Gemeinderat ab, ob nach der Wahl am 25. Mai 2014 ein Umbau wirklich durchgeführt wird - oder wie vor gut 14 Jahren eine bereits beschlossene Maßnahme wieder gekippt wird.
Was können Radfahrende tun?
Leserbriefe an die Zeitungen schreiben und den Gemeinderatsfraktionen Ihre Meinung mitteilen - gerne mit Kopie an mannheim@adfc-bw.de.
Die online-Petition des Instituts für Sport der Universität Mannheim unterzeichnen!
Und nicht zuletzt - sich trauen, auch jetzt schon auf der Fahrbahn der Bismarckstraße zu fahren. Gehwegradeln ist dort nicht erlaubt und ist auch keine Lösung!