aus der Rems-Zeitung vom Sonntag, 11. Juli 2010

Radtour vom Boden- zum Königssee:

ADFC-​Radler waren zehn Tage lang unterwegs und legten dabei rund 500 Kilometer zurück

Neun Radlerinnen und Radler aus Schwäbisch Gmünd unter Leitung von Johannes Seitz starteten zu einer zehntägigen Radtour von Lindau bis zum Königssee.

Von Gmünd gings per Zug nach Lindau, wo sich die Berge auf der Schweizer Seite in Wolken hüllten und es auch auf der ersten Etappe, die bis Hergensweiler führte leicht nieselte.
Am zweiten Tag meinte es Petrus mit den Radlern leider nicht gut, denn auf der Fahrt durchs Allgäu mit gut 1000 Höhenmetern, über Oberstaufen, Immenstadt regnete es fast die ganze Zeit. Durchnässt und müde kam man nach 85 Kilometern in Oy-​Mittelberg an.
Doch am dritten Tag stieg die Laune bei Start im Sonnenschein. Der Blick auf Füssen und die Königsschlösser entschädigte alle. In Schwangau verlockte der Käseladen mit König-​Ludwig-​Bierkäse oder Almwiesenkäse zum Kaufen. Endziel des Tages war nach etwa 60 km Steingaden, da am nächsten Tag als erstes die Besichtigung der Wieskirche auf dem Programm stand. So motiviert konnte auch die Durchquerung eines Bergbaches, der wegen des vielen Regens an den Tagen zuvor den Radweg überspülte, gut bewältigt werden. Ãœber Bad Kohlgrub, vorbei am Staffelsee ging es weiter Richtung Kochelsee und zur nächsten Ãœbernachtung bei Benediktbeuren. Vom Quartier aus war die Benediktenwand im Abendsonnenschein schön zu sehen.
Mit der Besichtigung der ältesten Klostergründung in Bayern begann der fünfte Tag und weiter führte die Tour nach Bad Tölz, wo die Mittagspause verbracht wurde. Danach radelten die Teilnehmer durch ein großes Waldgebiet mit steilem Anstieg hoch zu einem Golfplatz mit schönem Ausblick auf die Berge und das Alpenvorland. Vorbei am Tegernsee, wo bei schönstem Wetter viele Segelboote auf dem Wasser waren, führte die Fahrt weiter zum Schliersee. Dort lud ein uriges Kaffee mit selbst gebackenen Kuchen zur Rast ein. So gestärkt war die letzte Strecke bis Fischbachau am Fuße des Wendelsteins kein Problem mehr.
Im Gasthof „Zur alten Bergmühle“ stand die „bayerische Knödelkönigin“ am Herd und lud dazu ein, die verschiedenen sehr guten Knödelvarianten zu probieren. Natürlich war anschließend das Gepäck der Frauen um einige Knödelrezepte schwerer. Von dort führte die Tour weiter zu einem Abstecher an den Chiemsee, der am darauffolgenden Ruhetag mit einer Schifffahrt zur Fraueninsel und der Besichtigung von Schloss Herrenchiemsee ausgefüllt war.
Gut ausgeruht war die längste Tagesetappe mit 90 km bei knalliger Hitze für alle kein Problem. Diese führte über Traunstein zur Mittagspause in einem typischen bayrischen Biergarten in Hörglwirth. Weiter gings dann nach Bad Reichenhall, bevor der letzte steile Anstieg bis Hallthurm bewältigt werden musste. Ãœberraschenderweise luden uns dort einige Rentner in ihren kleinen Biergarten ein, wo sie für das nächste Hufeisenwurfturnier übten. Eine echt bayerische Gaudi. Kurz darauf war Berchtesgaden erreicht und das Endziel Hinterschönau. Dort waren die letzten drei Ãœbernachtungen gebucht.
Die Fahrt mit dem Elektroboot über den Königssee nach St. Bartholomä, vorbei an der berühmten Echowand mit einem Trompetensolo des Kapitäns, war wunderschön und der Blick auf den Watzmann entschädigte für alle vorherigen Strapazen. Zwei Wanderungen entlang des Obersees zur Fischunkel-​Alm und Aufstieg von der Bedarfshaltestelle Kessel zur Königsbach-​Alm und der Mittelstation des Jenner rundeten die gelungene Tour mit insgesamt etwa 500 km ab.
Per Zug gings dann zurück nach Gmünd, wobei die Bahnfahrt von München nach Ulm etwas aufregend war, da wenig Platz für alle Räder vorhanden war und der Zug in Augsburg geteilt wurde. Mit etwas hektischem Umladen vom hinteren zum vorderen Zugteil war es schließlich geschafft und alle kamen wohlbehalten in Ulm an.
Alle Teilnehmer bedankten sich beim Tourenführer und Organisator Johannes Seitz für die schönen Tage.

 

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