In der Sitzung des Bezirksbeirates Waldhof am 25.1.23 wurde die neue Planung vorgestellt und mehrheitlich als gelungener Kompromiss gefeiert. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Mannheim kann in der neuen Planung keinen Kompromiss erkennen und lehnt sie deshalb ab. Sie passt auch nicht zu einer EU-Modellstadt „Klimaneutralität“, die bis 2030 Klimaneutral werden will.
Mit der jetzt vorgesehenen Fahrbahnsanierung im Speckweg für insgesamt 5 Millionen Euro werden Autofahrende bis auf vier wegfallende Parkplätze alles behalten und können sich auf eine neue, glatte Fahrbahn nebst Ende der temporären Geschwindigkeitsbeschränkung freuen, während Radfahrende sowie zu Fuß Gehende so gut wie nichts bekommen.
Für Radfahrende bleibt es beim baulich bedingten Überholverbot, dem fehlenden Abstand zu rücksichtslos geöffneten Beifahrertüren sowie der Berg-und Talbahnfahrt an Grundstückszufahrten und Einmündungen. Mit Dünnschicht-Kaltasphalt werden die schlimmsten Radwegstellen etwas geglättet, bei den Gehwegen findet gar keine Sanierung statt.
Auch wenn mit dem zu begrüßenden Minikreisel an der Alten Frankfurter Straße eine konfliktträchtige Einmündung entschärft werden soll, muss auf den ca. 50 m der gemeinsamen Fahrbahnnutzung der Mindestabstand von 1,50 m beim Überholen von Radfahrenden erst noch durchgesetzt werden.
Die Straßenverkehrsordnung sieht ein Parkverbot im Abstand von 8 m vor und hinter den Einmündungen der Nebenstraßen vor. Ob es durch den kommunalen Ordnungsdienst künftig kontrolliert wird, bleibt abzuwarten.
Für den Speckweg lautet die Devise von Politik und Verwaltung also „weiter so!“ – die Verkehrs- und Energiewende findet hier die nächsten 20 Jahre nicht statt.
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29.1.23 ADFC lehnt Speckwegplanung ab
Verkehrspolitik