Die Diskussion über die Anbindung des Bundesgartenschaugeländes vor etwa 5 Jahren umfasste auch die Frage, wie eine große Zahl von Fußgängern und Radfahrenden, eventuell auch eine noch zu beschaffende Flotte von Elektromobilen vom Luisenpark zum Bundesgartenschaugelände und wieder zurück kommen könnten. Eine Führung dieser Besucher entlang der Hauptverkehrsstraßen Feudenheimer Straße und Am Aubuckel stand allgemein nicht zur Debatte, da der dort herrschende Lärm und ggf. auch die Abgasbelastung mit einem Besuch einer Bundesgartenschau schwer vorstellbar waren.
Die vorhandenen Wege durch die Feudenheimer Au sind abseits der Hauptverkehrsstraßen, werden allerdings auch von Kraftfahrzeugen benutzt und sind für die zu erwartende Anzahl an Fußgängern und Radfahrenden sowie den genannten Elektromobilen ebenfalls zu schmal.
Wenn der Anteil an Radfahrten im Mannheimer Alltag deutlich gesteigert werden soll, besteht über die Bundesgartenschau hinaus im Mannheimer Nord-Osten Bedarf an einer komfortablen, alltagstauglichen und möglichst störungsfreien Radverbindung zwischen Innenstadt und Vogelstang sowie nach Käfertal, Im Rott, Heddesheim und Wallstadt. Längerfristig würde der Weg an den geplanten Radschnellweg Rhein/Neckar – Darmstadt anschließen.
Zur Anbindung der Radroute in Richtung Süden stand lediglich die Nutzung der Unterführung der Feudenheimer Straße und die Überquerung des Neckar an der Schleuse als derzeit einzige Option fest. Eine Ertüchtigung der Carlo-Schmid-Brücke für den Radverkehr würde andere Optionen ermöglichen.
Ein Radschnellweg ist ein komfortabler, beleuchteter und im Winter von Schnee geräumter Radweg mit optimierter Führung, jedoch keine „Radbahn“ mit unüberwindlichen Leitplanken oder gar einer Mindestgeschwindigkeit.
Die Stadt Mannheim hat unübersehbare Probleme mit zu viel motorisierten Individualverkehr. Es ist daher aus verschiedenen Gründen dringend notwendig, dass mehr Wege zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn zurückgelegt werden. Durch diesen neuen Radschnellweg besteht die Möglichkeit ein attraktives Angebot für Radfahrende in Alltag und Freizeit zu machen und damit den Radverkehrsanteil zwischen den Nachbargemeinden, den Vororten und der Innenstadt deutlich zu erhöhen.
Eine Alternative zur vorgesehenen Wegeführung, sofern diese nach der anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung unvermeidlich wäre, müsste daher eine vergleichbare Qualität für Radverkehr aufweisen. Nur so kann eine hohe Akzeptanz bei Radfahrenden erreicht und durch die angestrebte Erhöhung des Radverkehrsanteils die Umweltbelastung durch Kraftfahrzeugverkehr verringert werden.
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17.01.19: Radweg durch die Au
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