Hier meine Antworten als Kreisvorsitzender ADFC. Sie sind nicht mit dem Landes- und Bundesvorstand abgestimmt und stellen in so weit auch nur meine Meinung dar.  1.)    Wie sieht der ADFC die Risiken der E-Bikes, und welche Möglichkeiten gibt es, diesen Risiken entgegenzuwirken? Ich beziehe mich nur auf die eRäder die bis maximal 25km/h unterstützt werden. Diese sind kein Risiko sondern eine tolle Ergänzung im Spektrum der Fahrradmodelle. Radfahren wird dadurch noch attraktiver auch für „faule“ Menschen und trägt zur Lösung der Klima- und Verkehrsprobleme bei wenn dadurch mehr Menschen statt Auto Rad fahren. Es gibt keine speziellen Risiken der Fahrräder mit Hilfsmotor! Die zunehmenden Unfallzahlen sind dem zunehmenden Radverkehr geschuldet und dem zunehmenden Autoverkehr, speziell Güterverkehr. Es fehlt an der Infrastruktur für sicheren Radverkehr! Der ADFC kämpft mit seiner Kampagne #MehrPlatzFürsRad! auch im Ortenaukreis für eine neue Aufteilung des Verkehrsraumes. Zuletzt gestern am 22.5. in Offenburg an der Unionbrücke. In Achern beteiligen wir uns am aktuell diskutierten Radverkehrskonzept https://www.adfc-bw.de/ortenau/pressemitteilungen/ Dass vermehrt eRadler in tödliche Unfälle in der Umgebung von Achern verwickelt sind ist eine untypische Häufung. Die tödlichen Unfälle im benachbarten Offenburg waren alle ohne Motor.  2.)    Gibt es spezielle Übungsprogramme (Sicherheitstrainings) für den Umgang mit dem E-Bike? Ja, die gibt es! Dorothee Fleck z.B. führt welche durch und hat auch in Lahr mit der Verkehrswacht schon Kurse abgehalten. https://www.badische-zeitung.de/so-war-s-beim-fahrsicherheitstraining-auf-e-bikes-fuer-senioren-in-lahr--173979333.html dorothee@dorothee-fleck.com In Achern führten wir im Auftrag des Landratsamtes Fahrsicherheitstraining für Geflüchtete durch.  3.)    Worauf sollten Verbraucher achten, wenn Sie sich ein E-Bike zulegen, bzw. erstmals im Verkehr damit unterwegs sind? Der Verbraucher sollte darauf achten, dass er als Verkehrsteilnehmer die StVO kennt. Ja ernsthaft, da steht alles drin. Wer als Neuling erstmals mit dem (e)Rad unterwegs ist muss sich ein gesundes Selbstvertrauen erarbeiten und darauf achten, dass er wahr genommen wird. Das bedeutet z.B. im Kreisverkehr die Mitte der Fahrbahn einzunehmen und immer ausreichend Abstand zu parkenden Autos einzuhalten um nicht mit einer sich öffnenden Autotüre zu kollidieren.  4.)    Welche Schutzausrüstung empfiehlt der ADFC? Selbstwertgefühl und Durchsetzungsfähigkeit. Mit der App „Wegeheld“ können Falschparker zur Anzeige gebracht werden um Radwege frei zu halten. Eventuell eine Kamera am Lenker um nicht eingehaltene Mindestabstände und sonstige Fehlleistungen von unaufmerksamen Verkehrsteilnehmern dokumentieren zu können.  5.)    Was sollte man beim Gebrauch eines E-Bikes unbedingt vermeiden? Sich nur auf den Akku zu verlassen.  6.)    Gerne ein abschließender Satz des ADFC (Was wäre Ihnen noch wichtig zu erwähnen?) Der Hilfsmotor ist ja manchmal ganz schön aber schöner ist die Freiheit ohne Motor. Mit fairkehrlichen Grüßen Helmut Schönberger Vorsitzender ADFC Ortenaukreis Werderstr. 65, 77933 Lahr +49 176 62274477 +49 7821 29458 adfc-bw.de/ortenau twitter.com/ADFCOrtenau Betreff: Nachfrage E-Bikes und Unfallgefahr Datum: 2020-05-22T10:22:45+0200 Von: "Michael Brück" An: "franz.laible@adfc-bw.de"       Sehr geehrter Herr Laible,   das Wetter ist großartig, das Wochenende steht vor der Tür und durch die Corona-Lockerungen haben viele Menschen in der Region auch in Sachen Bewegung und Aufenthalt im Freien Nachholbedarf. Für die Badischen Neuesten Nachrichten, hier Acher- und Bühler Bote, arbeite ich deshalb heute an einer Geschichte über das unterschätzte Risiko bei E-Bikes.   Die steigenden Unfallzahlen lassen Rückschlüsse zu, dass einerseits Autofahrer die schnellen E-Bikes völlig unterschätzen und es dadurch in Vorfahrtsbereichen vermehrt zu Unfällen und prekären Situationen kommt. Andererseits scheint es, dass gerade ältere Fahrer, die ja zunehmend E-Bikes kaufen, gerade beim Anfahren die Power dieser Räder nicht richtig einschätzen können.   Nun hierzu ein paar Fragen:   1.)    Wie sieht der ADFC die Risiken der E-Bikes, und welche Möglichkeiten gibt es, diesen Risiken entgegenzuwirken? 2.)    Gibt es spezielle Übungsprogramme (Sicherheitstrainings) für den Umgang mit dem E-Bike? 3.)    Worauf sollten Verbraucher achten, wenn Sie sich ein E-Bike zulegen, bzw. erstmals im Verkehr damit unterwegs sind? 4.)    Welche Schutzausrüstung empfiehlt der ADFC? 5.)    Was sollte man beim Gebrauch eines E-Bikes unbedingt vermeiden? 6.)    Gerne ein abschließender Satz des ADFC (Was wäre Ihnen noch wichtig zu erwähnen?)   Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir zu meinen Fragen kurzfristig ein paar kurze Sätze antworten könnten. Für Rückfragen stehe ich jederzeit sehr gerne zur Verfügung.   Herzliche Grüße Michael Brück