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Bietigheim-Bissingen
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Pressemitteilung 16. Oktober 2000
Für eine direkte und geradlinige Rad- und Fußwegverbindung zwischen Brandholz und Forst hat sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bietigheim-Bissingen ausgesprochen. In einem Brief an die Mitglieder des Ingersheimer Gemeinderat legt er seine Argumente dar, um diesen in seiner ablehnenden Haltung umzustimmen.
Die Verbindung zwischen Forst und Brandholz und weiter zum Wilhelmshof und Schloss Monrepos fehle schon seit langem. Durch die Ausweitung der Baugebiete sei diese Radverbindung gekappt worden, eine Wiederherstellung nicht mehr mölich. Der ADFC sei deshalb sehr froh gewesen, als im Zuge der grünen Nachbarschaft eine neue Verbindung geplant worden sei, die geradlinig vom Forst zum Brandholz und weiter zum Wilhelmshof führe.
Leider habe sich der Gemeinderat von Ingersheim auf der letzten Gemeinderatssitzung aus dem ADFC nicht nachvollziehbaren Gründen gegen diese Planung gestellt.
Nach den Erfahrungen des ADFC ist der Bedarf dieser Verbindung für die Bürgerinnen und Bürger von Ingersheim, Bietigheim-Bissingen und Umgebung vorhanden. "Bei unseren Radtouren nehmen auch Radlerinnen und Radler aus Ingersheim teil. Die fehlende Verbindung ist immer ein Ärgernis", so ADFC-Vorsitzender Albrecht Kurz.
Der ADFC begrüßt, wenn auch hier vor Ort mit der grünen Nachbarschaft Freizeitangebote für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen würden. Nur so könne die umweltschädigende motorisierte Flucht an den Bodensee oder in andere Freizeitgebiete an den Wochenenden vermindert werden. Zu diesen Angeboten gehöre auch eine sinnvolle, funktionierende (sprich geradlinige) Verbindung von Forst über den Ingersheimer Grund zu Brandholz und Wilhelmshof/Monrepos - nicht nur für die Radfahrer, sondern auch für die vielen Spaziergänger.
Dagegen werde die vom Ingersheimer Gemeinderat bevorzugte Wegeführung entlang des Gewerbegebiets und umwegig durch den Brandholz nicht angenommen werden. Für Spaziergänger sei sie unattraktiv und inakzeptabel. Für den Alltagsradlern aus Ingersheim würde eine sinnvolle Verbindung in Richtung Ludwigsburg verhindert. Und auch die Freizeitradler würden andere Lösungen suchen - mit all den bekannten Konflikten Radfahrer/Fußgänger, Radfahrer/Feldarbeit usw.
Natürlich sehe auch der ADFC, dass ein Radweg ein Eingriff in die Natur sei. Deshalb wäge er auch gründlich die Notwendigkeit und die Vor- und Nachteile von neuen Radwegen ab. Für Tiere sei aber ein mit wassergebundener Decke angelegter Weg, der Radfahrerinnen und Radfahrern ausreiche, im Gegensatz zu einer Straße kein unüberwindbares Hindernis.
Albrecht Kurz: "Radfahren ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung: Bewegung, frische Luft, Naturerleben, und dies weitgehend ohne Umweltbelätigung. Ich weiß nicht, ob es umweltfreundlichere Freizeitbeschäftigungen gibt." Er hoffe, dass sich auch der Ingersheimer Gemeinderat nach Prüfung aller Argumente letztendlich für die direkte Wegeführung entscheiden werde.