Bolzstraße 27
Bietigheim-Bissingen
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(Letzte Aktualisierung 13.5.2006)
Der Bahnübergang des Enztalradweges zwischen Bietigheim und Besigheim ist schon lange Anlass zu Kritik: Durch die
Abschrankungen links und rechts sollen die Radlerinnen und Radler zum Schieben über die Bahngleise gezwungen
werden. Allerdings ist das Durchqueren der Gitter so beschwerlich, dass es vor allem bei Gruppen schon zu Stauungen
auf den Schienen gekommen ist. Kinderanhänger müssen abgeschraubt werden.
Eine Änderung wurde vom
ADFC schon öfters angemahnt.
Als Beschlussempfehlung liegt dem Besigheimer Gemeinderat Variante 2 vor. Sie ist von den Kosten die günstigste. Hier kommen laut der Studie ca. 32.500 Euro auf die Stadt Besigheim zu. Variante 1 schlägt mit 176.500 Euro zu Buche, Variante 3 mit 77.500 Euro.
Die vorgeschlagene Lösung ist für die Radfahrerinnen und Radfahrer deutlich die schlechteste.
Der umgenutzte Wasserdurchlass kann im Gegenverkehr nicht passiert werden. Er hat an der Sohle eine Breite von unter 1,40 m und ist nur zwischen 2,20 und 2,50 m hoch. Da am Ende eine 90°-Kurve vorgesehen ist, ist er nicht einsichtig.
Auf diese "Unterführung" folgt eine 75 m lange Steigung mit einem Höhenunterschied von 10,5 m. Das bedeutet im Mittel eine fast 14%-Steigung. Das ist für durchschnittliche Freizeitradler nicht zu schaffen, mit einem Kinderanhänger völlig unmöglich.
Sie ist in der Abwägung die am wenigsten umweltverträgliche Lösung. Der neue Wege führt durch ein Stück unberührte Landschaft und greift in ein FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Schutzgebiet ein.
Wir favorisieren Lösung 1, den Bau einer neuen Unterführung an der Stelle des heutigen Bahnübergangs. Ohne Umwege und nur mit geringer zusätzlicher Steigung führt dieser Weg ans Ziel.
Die Variante 2, Nutzung des vorhandenen Durchlasses, halten wir aus oben angeführten Gründen für unzumutbar. Wer die Belange der Radfahrerinnen und Radfahrer ernst nimmt und vom Fahrradtourismus profitieren möchte, darf sie nicht mit solchen Notlösungen abspeisen.
Bitte unterstützen Sie uns für die Verwirklichung einer fahrradgerechten Lösung
Standen am Anfang drei Varianten zur Beseitigung Bahnüberganges des Enztalradweges zur Auswahl, so hat sich im Sommer eine vierte, erfolgversprechende Alternative aufgetan: Von Bietigheim kommend führt der Weg bis zum Bahnübergang, dann wird die Bahnlinie aber nicht überquert, sondern man bleibt zwischen Eisenbahn und Enz. Hier müsste ein größtenteils schon vorhandener Grasweg entsprechend ausgebaut werden. Erst bei der Bahnbrücke vor Besigheim, die Enz und B27 am anderen Ufer überspannt, unterquert auch der Weg die Bahnstrecke und stößt wieder auf den vorhandenen Weg.
Diese Lösung ist für Radfahrer attraktiv und schont auch den klammen Geldbeutel der beteiligten Kommune. Sie findet unsere volle Unterstützung.
Jedoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Zwar hat die Naturschutzbehörde des Landratsamtes erkennen lassen, dass sie bei entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen sich eine Genehmigung vorstellen könnte, das Problem sind die Grundstücksverhältnisse. Mehrere Stücklesbesitzer könnten noch durch ihre Weigerung, einen 3 m breiten Streifen ihrer Wiesengrundstücke entlang der Bahnlinie für den Weg zur Verfügung zu stellen, diesen hoffnungsvollen Lösungsansatz zum Scheitern bringen.
Wir verfolgen die Entwicklung weiterhin wachsam.
Noch immer sind Grundstücksbesitzer gegen den Bau des Radweges zwischen der Bahnlinie und ihren Grundstücken und wollen den notwendigen 3 m breiten Streifen nicht verkaufen. Jedoch kann der Radweg wahrscheinlich trotzdem verwirklicht werden: Es wird untersucht, ob man nicht einen etwas schmaleren Weg entlang der Bahnlinie unterbringt.
Die (auch vom ADFC favorisierte) Variante 4 wird gebaut. Mit zwei Grundstückseigentümern konnte keine Einigung erzielt werden, weshalb der Weg an zwei Stellen nur 1.50 m breit ist. Angesichts der Tatsache, dass damit endlich der gefährliche Bahnübergang beseitigt werden kann, ist dies zu akzeptieren.
Im Mai ist die offizielle Einweihung vorgesehen. Nach langem hin und her wird damit endlich eine vernünftige Lösung am Bahnübergang Wirklichkeit.
Verzögerungen gab es im letzen Sommer nochmals, da das Eisenbahnbundesamt die Planung nochmals kritisch unter die Lupe nahm. Der ADFC hat deshalb nochmals eine Stellungnahme erarbeitet. Das Fazit daraus:
Die aktuelle Planung findet unsere vollste Zustimmung. Sie ist geradlinig, übersichtlich und ohne zusätzliche Steigungen. Sie wird vom ADFC unter allen zur Diskussion stehenden Alternativen eindeutig bevorzugt.
Die Verengungen des Weges stellen keine entscheidende Beeinträchtigung für die Sicherheit und den Komfort des Radweges dar. Auf keinen Fall können sie ausschlaggebend für eine Ablehnung dieser Wegeführung sein.
Wir hoffen, dass die vorliegende Planung rasch umgesetzt wird und das Kapitel Bahnübergang endlich geschlossen werden kann.
Die vollständige Stellungnahme vom 3.7.2005 (pdf, 44 kByte).
Der jahrelange Einsatz hat sich gelohnt: Am 20. Mai wird die neue Radwegführung zwischen Bietigheim und Besigheim offiziell eingeweiht. Das Nadelöhr "Bahnübergang" ist beseitigt.
10 Uhr: Offizielle Inbetriebnahme des Radweges zwischen Besigheim und
Bietigheim-Bissingen.
Der Treffpunkt ist am östlichen Brückenwiderlager der Bahnbrücke (Enzweg), unter welcher
der neue Anschluss des Radwegs abzweigt.
Einweihungsfahrt auf dem neuen Radweg Richtung Bietigheim bis zum
entfallenden Bahnübergang. Anschließende "Abschiedsüberquerung" der Gleise und Rückkehr auf dem alten Radweg nach
Besigheim.
11 Uhr: Bürgerinformationstag der Deutschen Bahn mit Führung entlang der neuen Eisenbahnbrücke (Treffpunkt: Baubüro am westlichen Brückenwiderlager).
12 Uhr: Bewirtschaftung des Radsportvereins Besigheim im Radsportheim am Enzweg (Turnplatz) mit Maultaschen und Getränken.
Die Feierlichkeiten sind öffentlich. Alle Interessenten sind herzlich dazu eingeladen.